Freitag, 6. März 2009

2 Jahre Einsatz


Am 19. April 2009 jährt sich zum zweiten mal die Entstehung des Aktionsbündnisses "Bäume am Landwehrkanal". Durch das Engagement vieler kleiner und großer Unterstützer/innen konnten wir bisher die meisten Bäume am Ufer des Kanals retten und eine große Öffentlichkeit erreichen.

Ein gutes Stück Arbeit liegt noch vor uns: wir wollen erreichen, dass der Landwehrkanal nachhaltig saniert wird, denn er ist mehr als eine Wasserstraße. Er ist auch Lebensraum für Pflanzen und Tiere, Treffpunkt und Erholungsraum für die Menschen, die hier leben oder die Stadt besuchen, ein Denkmal, das die Geschichte der Stadtentwicklung erlebbar macht und eine grüne Ader, die viele Stadtteile verbindet. Wir wollen auch, dass die überdimensionierten und schädlichen Diesel-Passagierschiffe durch umweltfreundlichere Verkehrsmittel ersetzt werden.

Der Bund, das Land Berlin und fünf Bezirke sind mitverantwortlich für eine städtebauliche Planung, welche allen oben genannten Ansprüchen genügt. deshalb muss für die Sanierung des Kanals als nächstes ein Konzept für einen städtebaulichen "Masterplan" entwickelt werden. Das Bundesverkehrsministerium (zuständig für die bauliche Unterhaltung und Verkehrssicherung) unterstützt diesen Plan. Land und Bezirke - mit Ausnahme des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg halten sich bis jetzt bedeckt.
Die Vorstudie für einen "Masterplan" kostet ca 50.000.- €, eine verschwindend kleine Summe im Vergleich zu den Ausgaben, die im Rahmen des Konjunkturpakets II eingeplant sind. Dabei gibt auch die nachhaltige Sanierung des Kanals Impulse für Beschäftigung und zwar nicht nur bei Baumaßnahmen, sondern auch im Zuge der künftigen Bewirtschaftung.

Dieser Blog dient dazu, die Idee einer nachhaltigen Sanierung des Landwehrkanals für alle weiter zu entwickeln und zu diskutieren.

2 Kommentare:

  1. Am 19 April 2007 stürzte die Uferwand des Landwehrkanals am Maybachufer ein. Über 17 Jahre waren kaum Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt worden. Angesichts der umfassenden Probleme mit der Sanierung dieses Bauwerks wird deutlich, dass nicht nur der Baumschutz Thema sein sollte. Die gesammte westliche Innenstadt Berlins ist von den Baumaßnahmen betroffen. Die einseitige Sichtweise des Wasserschifffahrtsamtes Berlin "Wir sind für die Sicherheit und Leichtigkeit der Schifffahrt verantwortlich", kann nicht allein als Entwicklungsziel für das Bauwerk Landwehrkanal gelten.Ebenso müßte ein Sozio/ökonomisches Gutachten den wirtschaftlichen Nutzen einer Sanierung darstellen. Das Bauwerk wird derzeit fast ausschließlich von der Fahrgastschifffahrt genutzt. Durch die Art und Größe der zugelassenen und genutzten Schiffe werden die Schäden täglich größer.
    Ein Masterplan sollte alle Nutzer an den Planungen beteiligen. Bisher gibt es lediglich aus dem Bezirk Kreuzberg ernstzunehmnedes Interesse.

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  2. Das ist korrekt! Die Reeder als Hauptnutzer des Kanals wurden bisher auch nicht in die Pflicht genommen. Die Gewinne aus der Schifffahrt wurden privatisiert, während die Kosten für die Schäden uns allen aufgebürdet werden. In die Diskussion der Sanierung gehört also auch die Frage nach dem Verursacherprinzip. Auch dass die Anlegestellen Privateigentum einiger weniger Reeder sind ist ein Anachronismus. Ähnlich wie in der Energiewirtschaft ist eine Trennung zwischen Transportdienstleistung und Eigentum an der Infrastruktur zu fordern. Nur wenn alternativ weniger schädliche Transportmittel angeboten werden, können auch die Gäste mit den Füßen entscheiden.

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nur zu!